Tatort: Schleichendes Gift

Berliner Tatort für ARD im Auftrag des RBB / Askania Media

Trailer: www.youtube

Erstausstrahlung ARD

09. Dezember 2007

Regie

Uwe Janson

Kamera

Philipp Sichler

Produktion

Askania Media: Mario Melzer

Redaktion

Dr. Josephine Schröder-Zebralla

mit

Dominic Raake, Boris Aljinovic, Ernst-Georg Schwill, Veit Stübner, Anja Kling, Corinna Kirchhoff, Tina Engel, Jule Böwe, Jürgen Tarrach, Hansjürgen Hürrig, Ingo Hülsmann, Edda Leesch, Heike Jonca, Frank Kessler, Dieter Matthes

Politische Verhandlungsergebnisse werden in Gesetze gegossen. Da marschieren Heerscharen von Firmenanwälten los und suchen die Löcher. Der Unterschied zwischen „ausschließlich“ und „vorrangig“ kann ein paar Millionen ausmachen."

Musik: Curt Cress, Produktionsleitung: Andreas Berndt, Szenenbild: Ralf Küfner, Aufnahmeleiterin: Jennifer Voss, Kostümbilderin: Daniela Thomas, Maske: Annett Schulze, Oberbeleuchter Michael Schuff, Schnitt: Florian Drechsler

 

PRESSE

TV SPIELFILM, TIPP DES TAGES:
Hochspannung im Regierungsviertel ... Die Berliner Cops waten hier knietief durch den Lobby-Sumpf und stören manchen Flirt zwischen Politik und Pharma-Bonzen: ein Hauptstadtkrimi mit politischer Brisanz.

TV MOVIE, TAGESTIPP:
Hoch brisanter Fall in starken Bildern ... Die packende Story gibt einen Einblick in Klüngel und Korruption hinter Politkulissen. Und wenn die Cops aalglatten Strippenziehern auf die Füße treten, fiebert man als Zuschauer so richtig mit.

TV DIREKT:
Empfehlenswerter Film: Starke Bilder über die nackte Gier

 

RAINER TITTELBACH

Es sieht lange so aus, als ob dieser Tatort ohne Mord auskommen würde. Es sieht aber nur so aus… Den konstruierten Plot sieht man dem fertigen Film nicht an. Das Meiste in den 90 Minuten kommt locker und logisch, spannend und dynamisch herüber. Es ist vor allem die stilsichere Inszenierung von Uwe Janson, die aus dem klassischen Whodunit einen ästhetisch stimmigen Film macht. Gelungener Whodunit-Krimi mit wenig Buddy-Gewitzel!

Die Alibis der Verdächtigen in „Schleichendes Gift“ um das Duo Ritter und Stark sind wasserdicht, und die Krebserkrankung des Beamten im Gesundheitsministerium scheint als möglicher Grund für einen Selbstmord durchaus plausibel zu sein. Doch der ehemalige Lobbyist, der sich für kostspielige Spezialtherapien seiner MS-kranken Frau von der Pharmaindustrie bestechen ließ, wollte das perfide Spiel endgültig beenden und eine Liste mit anderen erkauften Politikern an die Presse weitergeben. Zu dieser Übergabe kommt es aber nicht mehr. Also doch Mord!

Pompöse High-Tech-Fassaden und postmoderne Optiken sind in diesem Hauptstadtkrimi nicht schöner Selbstzweck, sondern reflektieren sowohl das Thema als auch das Milieu, in dem das Design über das Sein und die Macht über die Moral obsiegen. Bei so viel knallhartem Ermitteln gegen deutsche Alpha-Männchen bleibt dem Buddy-Team wenig Energie für das übliche Gefrotzel. Wenn Ritter und Stark so weitermachen, dann könnte aus dem längst abgeschriebenen "Tatort"-Duo doch noch etwas werden. (Text-Stand: 9.12.2007)

zum Artikel: www.tittelbach.tv